Jahrhundert-Trade: Wie Kawhi Leonard die Basketball-Welt veränderte (Teil 2)
Der Sommer 2019 wird Los Angeles Clippers Spielern und Fans wohl immer in besonderer Erinnerung bleiben. Denn mit nur einem Trade veränderte sich die Liga zu dieser Zeit auf so mannigfaltige Weise, dass es die Medien noch für Wochen nach dem Abschluss der Verhandlungsgespräche in Atem hielt.
Zuerst war Kawhi Leonard, welcher zuvor auch nicht nur ein Sterbenswörtchen über seine Trade-Absichten hatte durchsickern lassen, überraschend zu den Los Angeles Clippers gewechselt. Daraufhin hatte dieser zudem alles darangesetzt, einen weiteren Superstar der Liga, Paul George, ebenfalls zu einem Standortwechsel von den rivalisierenden Oklahoma City Thunder ins Team der Clippers zu überzeugen.
Als dieser einwilligte, scheuten die Verantwortlichen des Franchises keine Kosten und Mühen. Sie fädelten diesen Deal tatsächlich ein und sandten das wohlmöglich größte Trade-Paket der Geschichte im Austausch für den Two-way-Player nach Oklahoma. Sowohl der Guard Shai Gilgeous-Alexander, sowie der Forward Danilo Gallinari und fünf Erstrunden-Picks in zukünftigen Drafts (sie erhielten auch die Möglichkeit, zukünftige Draft-Plätze zu tauschen) wechselten daraufhin das Team.
Win-Win-Situation für alle Beteiligten?
Die Clippers hatten also einiges blechen müssen, um sich die Verpflichtung dieser beiden Superstars zu sichern. Dass das Ganze dennoch eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Parteien, bis auf ihre Ligakonkurrenten, darstellen sollte, erklärt sich so: Die Los Angeles Clippers hatten sich erst wenige Jahre zuvor von ihrem rassistischen Vorbesitzer freistrampeln können und brauchten einen, im besten Falle sogar zwei starke neue Teamleader.
Leonard hatte sich bereits 2014 mit den San Antonio Spurs gegen die Miami Heat durchgesetzt, obwohl diese durch drei Spieler der Spitzenklasse, LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh, angeführt worden waren. Im Vorjahr hatte er das Gleiche mit den Toronto Raptors gegen die Golden State Warriors vollbracht. Der Small Forward gilt als der ultimative Superteam-Killer. Nun war auch er auf der Suche nach einem lukrativen Angebot – aber mehr dazu in Teil 3 unserer Miniserie.
Titelbild: @tommuschamp via Twenty20