Die spektakulärsten NBA-Finals #5: Flugstunde gefällig?

Ein Spieler zieht im Scheinwerferlicht zum Korb

Was vielen Basketball-Fans heute nur als „Dr. Js Move“ bekannt ist, war im vierten Spiel des 1980er NBA-Finales eine noch nie dagewesene Sensation. Julius Erving, welchem damals dieser berühmte Coup an der Baseline glückte, wird unter seinen Basketballer-Kollegen und Fans heute noch für diesen Move gefeiert.

In den NBA Finals 1980 standen sich die Los Angeles Lakers als stärkstes Team aus der Western Conference und die Philadelphia 76ers als Gewinner der Eastern Conference gegenüber. Nach drei bereits abgespielten Begegnungen führten die Los Angeles Lakers an jenem schicksalshaften Tag mit 2:1 die best-of-seven-Serie an.

Bis zum letzten Viertel lieferten sich die Lakers und Philly dieses Mal jedoch ein kräfteraubendes Hin- und Her, sodass es in den finalen zehn Minuten schließlich 76:81 zugunsten der Hausherren im „The Spectrum“ in Philadelphia stand.

Flügelspieler lädt zur Flugstunde

Als die letzten Sekunden gerade auf der Uhr abzulaufen drohten, setzte Julius Erving, seinerseits Small Forward und damit gewandter Flügelspieler der 76ers, zu seinem wohl berühmtesten Shot an. Auf der rechten Baseline setzte eben jener in einem Akt der Verzweiflung gegen seinen Gegenspieler Mark Landsberger zu einem Spurt Richtung Korb an.

Wie in Zeitlupe, so berichten viele seiner Mitspieler später, hob Erving schließlich vom Boden ab und segelte dem ersehnten Treffer entgegen. Dies zu vereiteln suchend, warf sich ihm jedoch der gegnerische Kareem Abdul-Jabbar entgegen und trachtete nach dem Spielball.

„Dr. Js Move“

Doch „the Doctor“ wollte sich nicht beirren lassen. In den letzten verbleibenden Sekunden in der Luft, die allen Anwesenden wie eine Ewigkeit vorgekommen sein musste, zog Erving den Ball zurück aus Abdul-Jabbars Reichweite, beförderte ihn mit ausgestrecktem rechtem Arm am Brett vorbei und sozusagen von unten mit viel Spin in den gegnerischen Korb. Das Publikum tobte.

Spiel, Satz und Sieg – am Ende beendete Philly das Spiel gegen die Lakers mit 105:102 und zog damit in der Serie auf 2:2 gleich. Basketball-Legende „Magic“ Johnson bezeichnete diesen Kunsttreffer später sogar als „den besten Move, den ich jemals gesehen habe“.

Titelbild: Melinda Nagy – stock.adobe.com

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