Stephen vs. Sabrina: Wir ziehen Bilanz

Gesplittetes Bild, links Sabrina Ionescu von New York Liberty. rechts Steph Curry von den Golden State Warriors

Ohne jeden Zweifel war die Stephen vs. Sabrina Challenge unser persönliches Highlight des All-Star Wochenendes. Die beiden besten Dreipunkteschütz*innen der NBA und WNBA gegeneinander antreten zu sehen, war ein wahres Fest. Noch besser gefiel uns jedoch die Begeisterung und damit einhergehende Message, die das neue Format in der Basketball Community auslöste.

Am Ende war es Steph Curry der als Sieger aus dieser ersten NBA vs. WNBA 3-Point Challenge herausging. Sabrina hatte mit einem Endergebnis von 26 Punkten zwar gut vorgelegt – nachdem sie ihre ersten sieben Würfe glatt hintereinander versenkt hatte, sah sie sogar schon kurzzeitig nach der klaren Gewinnerin aus – Am Ende überbot sie der NBA-Schütze jedoch mit 29 Punkten knapp.

Beide Basketballer*innen war den Wettkampf hindurch der pure Spaß anzusehen und diese Freude ebbte auch nicht ab, als schließlich ein Sieger feststand. Im Gegenteil, beide ließen sich von der positiven Welle mitreißen, im Sinne der sportlichen Gleichberechtigung großes geleistet zu haben und schmiedeten bereits Pläne für eine Revenge im kommenden Jahr.

This one is for the girls

„Damals in der Schule wollten Dich die Jungs nicht mitmachen lassen, weil sie sagten, Du könntest als Mädchen nicht gut genug werfen“, erinnerte sie der Stadionsprecher im Abschlussinterview, „Wir sind seitdem ein gutes Stück vorangekommen, dennoch repräsentiert Dein Auftritt heute hier so viel“.

Ionescu schickte daraufhin eine Nachricht an das angesprochene große Publikum, vor das sie an diesem Abend getreten war: „Wenn Du shooten kannst, kannst Du shooten. Egal ob Du ein Junge bis oder ein Mädchen. Am Ende kommt es auf das Herz an, das Du hast.“ Ein wunderbares Zitat, das seitdem in der Basketball Community viral gegangen ist.

Bekommen wir schon bald ein Two-on-two?

Die Stephen vs. Sabrina Challenge hat sich dieses Jahr schnell zum Highlight der samstäglichen Festivitäten des All-Star Games entwickelt und damit anderen, klassischeren Formaten das Rampenlicht gestohlen. Da das Event folglich ein voller Erfolg war, wurde schon darüber spekuliert, wie die Challenge im kommenden Jahr fortgeführt werden könnte.

So wurde beispielsweise bereits bei einer Pressekonferenz diskutiert, ob Sabrina und Steph im kommenden Jahr nicht mit Partnern im Duo gegeneinander antreten könnten. Über die Wahl dieser Partner hielten sich die beiden diesjährigen Wettstreiter*innen zwar noch bedeckt, unter Fans munkelt man jedoch, dass Currys Wahl wohl auf seinen Splash Brother Klay Thompson fallen könnte und Ionescu wohl in der College-Star-Spielerin und potentiellen Nr.1-Draft Pick Caitlin Clark, die kürzlich den NCAA-Rekord für die meisten Punkte brach, eine angemessene Partnerin finden könnte.

Gegenseitiger Respekt jederzeit zu spüren

Die Stephen vs. Sabrina Challenge hat eines auf beeindruckende Weise unter Beweis gestellt: Fairness ist noch immer das Beeindruckendste, was man im Sport auf dem Spielfeld beobachten kann. Am Ende war dieser Wettkampf am vergangenen Wochenende deshalb so spannend mitanzusehen, da man wusste, dass sich beide Wettstreiter*innen auf Augenhöhe begegnen würden.

Es war klar, dass Steph Curry, der schließlich auch siegreich aus dem Rennen gehen sollte, seiner Gegnerin auf dem Court nicht einen Millimeter entgegenkommen würde, „weil sie ein Mädchen ist“ und Ionescu machte schnell deutlich, dass sie nicht Willens war, die Dreipunktelinie zu ihren Gunsten auf dem Feld verschieben zu lassen und gegen ihre Gewohnheiten von der NBA-Distanz werfen würde: „Das ist etwas, dass ich von Beginn an tun wollte“, begründete die WNBA-Athletin ihre Entscheidung. „Ich wollte weiter die Grenzen verschieben und das Spielfeld ausgleichen.“ Letzteres ist es doch, was sowohl den Grundsatz von Feminismus, als auch von sportlicher Fairness ausmachen sollte. Es ist der gegenseitige Respekt, der den Unterschied macht.

Titelbild: AFP

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