Frauen in der NBA #4: Kristi Toliver
Kristi Toliver hat als eine der rar gesäten weiblichen NBA Assistant-Coaches ohnehin bereits eine sehr besondere und noch dazu wohl verdiente Rolle inne. Doch damit noch nicht genug: sie war 2018 noch dazu die erste aktive WNBA-Spielerin, die je eine solche in der Liga übernommen hat. Das heißt, dass Toliver sowohl ihre eigene Karriere als Spielerin verfolgt, sowie nebenbei auch noch die Washington Wizards als Trainerin unterstützt.
Am 16.Oktober 2018 erkämpfte sich Kristi Oliver einen Platz in den Reihen der von Männern beherrschten Führungsränge an der Seitenlinie der NBA-Spielfelder. Im Trainer-Team von Scott Brooks und den Washington Wizards angekommen, macht die 34-Jährige einen tollen Job.
Eine Position, die sie mehr als verdient hat, wie sie selbst findet. Schließlich haben ihre Liga-Kolleginnen Becky Hammon und Lindsay Gottlieb bereits bewiesen, wie dringend die NBA Frauen in ihrem Staff braucht. Bis dorthin war es allerdings ein weiter Weg.
Die erste Frau auf dem NBA-Parkett?
Nach eigenen Angaben träumte die in Virginia geborene Kristi bereits als kleines Kind davon, eines Tages die erste weibliche NBA-Spielerin zu sein. Angesteckt mit der Basketball-Leidenschaft hat sie wahrscheinlich ihr Vater, welcher früher als Schiedsrichter auf dem NBA-Parkett stand. Schon in der High School räumte die Feuer und Flamme gewordene Toliver daher einen Preis nach dem anderen ab.
Später, auf dem College zeigte sie im Team der University of Maryland jene charakterauszeichnende Fähigkeit, die ihr auch den Weg in die NBA ebnen sollte: Toliver wusste auch unter Druck zu arbeiten und mehr noch – sie schien in den schwierigsten Momenten erst richtig zu brillieren.
Auch als Spielerin magisch
Kein Wunder also, dass sie in ihrem Freshman-Jahr 2006 mit nur noch Sekunden auf der ablaufenden Spieluhr den alles entscheidenden Ball traf, der später zu der ersten nationalen Meisterschaft in der Universitätsgeschichte führte.
Nach ihrem Abschluss 2009 begann für die junge Basketballerin eine bahnbrechende Laufbahn. Bereits an dritter Stelle wurde Toliver im WNBA-Draft von Chicago Sky ausgewählt. Beinahe 20 erfolgreiche Jahre als Athletin (unter anderem für Washington Mystics und Los Angeles Sparks) ebneten ihr schließlich auch den Weg in die NBA.
„I want young ladies to know…“
Ihre dortige Arbeit mit Spielergrößen wie Dwight Howard und Bradley Beal macht nicht nur ihre Kollegen, sondern auch junge Frauen rund um den Globus wahnsinnig stolz. Eben deshalb, weil Toliver vorangeht und einen Weg ebnet, an dessen Ende hoffentlich die Erkenntnis stehen wird, dass Frauen auf dem Spielfeld genauso viel zu sagen haben wie ihre männlichen Kollegen – und das nicht nur im Basketball.
Oder wie Kristi selbst es fassen würde: „To me, you get everything that you earn, everything that you work for. I want young ladies to know – dream big, anything is possible as long as you put in the work and have a passion for what you do.“
Titelbild: AFP