Die größten Meilensteine der Orlando Magic, Teil 1: Die Schließung des Boston Gardens

In der 32-jährigen Teamhistorie der Orlando Magic schlummert sicherlich der ein oder andere verborgene Schatz unter den Fan-Anekdoten, doch kaum eine ist so außergewöhnlich wie die der offiziellen Schließung des Boston Gardens.

Die Orlando Magic wurden 1989 gegründet. Im Mai 1995, also nur sechs Jahre nach diesem magischen Datum, wurde es das erste Mal so richtig ernst für das junge Team: Die Magic hatten die Playoffs als Top Seat der Eastern Conference verlassen und somit das große Ziel „Finals“ vor Augen. Doch die Mannschaft aus Florida hatte bisher noch kein einziges Playoff-Spiel bestritten, geschweige denn eines gewonnen.

Da damals noch im Best-of-Five gespielt wurde, waren die Playoffs eine wahre Zerreißprobe für die Nerven unerfahrener Spieler. Niemand glaubte wirklich an einen Titelgewinn des blutjungen Aufgebotes in Nadelstreifen. Dass die großen Boston Celtics der Erstrunden-Gegner waren, machte die Situation nicht besser.

Doch die Magic hatten sich bereits für ihren unwahrscheinlichen Regular Season Run eine Weisheit eingeschärft, die ihnen ihr damaliger Teambesitzer Rich DeVos mit auf den Weg gegeben hatte: „Warum nicht wir? Warum nicht jetzt?“

„Warum nicht wir? Warum nicht jetzt?“

Mit diesen bedeutungsschweren Worten in den Ohren nahmen die jungen Magic diesen ungleichen Kampf auf. Die ersten beiden Spiele wurden auf heimischem Boden in der Orlando Arena ausgetragen. Vor der Abreise nach Boston, um in einer der damals berühmtesten Hallen der Liga – dem Boston Garden – zu spielen, stand es in der Serie unentschieden 1-1.

Doch der alte Austragungsort war bereits in die Jahre gekommen und die Celtics planten daher den Umzug in ihre heutige Heimat, den TD Garden (damals noch „Fleet Center“). Dementsprechend nervös rutschten alle Celtics Fans beim Tip-Off von Game 3 der Serie auf ihren Plätzen hin und her. Diese Spiele könnten schließlich die letzten in der legendären Arena sein.

Die Celtics schlugen sich wacker, doch unterlagen schlussendlich knapp 82:77. Auch das vierte Spiel war lange Zeit hart umkämpft, doch dann versenkte Dennis Scott einen späten Dreipunktewurf und bescherte den Magic damit einen der wichtigsten Siege der Franchise-Geschichte.

Es war das Ende des Boston Gardens, in welchem die jungen Wilden aus Orlando in diesem Moment zum letzten Mal alle Lichter ausgeschossen hatten.

Titelbild: @rodrigoiribarrenprince via Twenty20

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert