Black History Month: Natasha Cloud – Vorbild und Aktivistin

Natasha Cloud bei einem Spiel

Natasha Cloud, Guard-Spielerin bei den Washington Mystics, traf im Sommer 2020 eine folgenschwere Entscheidung, die der damals 28-Jährigen auch gut ihre Karriere hätte kosten können: Nach der Ermordung des Afroamerikaners George Floyd durch einen Polizisten in Minnesota, hängte sie ihre Sneaker für ein Jahr an den Nagel, um sich als eine Anführerin der Black Lives Matter Bewegung dem Aktivismus zuzuwenden.

Drei Jahre später ist die Mystics-Athletin längst wieder auf den Court zurückgekehrt. Ihr Einfluss und das Statement, welches sie als Anführerin zahlreicher BLM-Märsche in Washington DC setzte, hallen jedoch noch nach – auch in Cloud selbst: „Ehrlich gesagt bin ich auf die Arbeit, die ich im Jahr 2020 und in den letzten Jahren in meiner Gemeinde leisten konnte, am meisten stolz“, sagte Cloud kürzlich in einem Interview.

„Es gibt viele Dinge, mit denen man sich rühmen kann, aber im Jahr 2020 Stellung zu beziehen… Ich glaube wirklich, dass Gott mich dazu bestimmt hat, ein Diener für meine Gemeinde und andere zu sein, und für diese Sache wollte ich einstehen.“

Eine Sportlerin, die zur Aktivistin und dann zum Vorbild wurde

Cloud setzte die 2020er WNBA-Season also aus. In diesem Sommer stand sie als Sportlerin, die zur Aktivistin wurde, an der Spitze einer Bewegung und wurde zum inoffiziellen Gesicht und zur Stimme des sozialen Aktivismus in der WNBA. Sie war damit beschäftigt, Protestaktionen in der US-amerikanischen Hauptstadt anzuführen und ihren Teamkolleginnen in der Bubble in Florida Ratschläge zu erteilen. Das führte dazu, dass die Spielerinnen Matches zur Unterstützung der sozialen Gerechtigkeit aussetzten oder ebenfalls für Protestaktionen nutzten. Cloud setzte sich auch dafür ein, dass die Mystics-Arena bei den Wahlen 2020 als Wahllokal diente, half eigenhändig bei der Wählerregistrierung und vieles mehr. Sie hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen, und war bereit, einen potenziell hohen Preis dafür zu zahlen.

„Ich glaube nicht, dass die Leute wissen, wie sehr diese Entscheidung meiner Karriere hätte schaden können“, erinnert sich Cloud. „Doch ich hatte stets Vertrauen. Ich habe darüber nachgedacht. Ich habe dafür gebetet. Und am Ende kam ich immer wieder zu demselben Gedanken: ‚Du musst jetzt aussetzen und dafür mit gebündelter Energie für diese Sache einstehen‘.“

Diese bewundernswerte Eigenschaft für die eigenen, wichtigen Überzeugungen einzustehen, macht Natasha Cloud für uns alle zu einem Vorbild. Auch, und vor allem, in diesem Black History Month 2023.

Foto: AFP

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