Golden State Warriors vs. Sesamstraße: NBA-Fakten, die nur wenige kennen #2

Sesamstraße Figuren

Wusstet ihr, dass die Golden State Warriors einmal wegen schlittschuhlaufenden Sesamstraßenfiguren während der Finals aus ihrer Heimarena vertrieben wurden? – Nein? Nun, diese Geschichte hört sich tatsächlich ziemlich abwegig an, ist aber tatsächlich wahr.

1975 erreichten die Warriors vollkommen unerwarteter Weise die NBA Finals. Die Saison hindurch hatte kein Fan besonders großartige Hoffnungen in das Team aus Oakland gesetzt. Unerschrocken kämpfte sich Golden State aber trotz dieses mangelnden Vertrauens bis in die Finals. Dass aber sogar die eigenen Leute nicht an den Sieg der Warriors geglaubt hatten, wurde den abgekämpften Athleten kurz darauf schmerzlich bewusst.

Die Dubs begannen nun nämlich, sich auf die Finals-Partien vorzubereiten und fieberten dem Tag entgegen, an dem sie in den eigenen Hallen vor ihren Fans den Championship-Titel einfahren würden. Doch dann schmetterte sie der General Manager der Coliseum Arena, Bill Cunningham, völlig unverhofft mit einem einfachen „sorry“ ab. Die Halle sei an den betreffenden Tagen bereits für die Ice Follies gebucht.

Figuren aus der Sesamstraße mit Schlittschuhen an den Füßen zu buchen sei ohnehin lukrativer, als die bisher so erfolgslosen Warriors bei sich zu beheimaten: „Die Ice Follies sind hier in jedem Jahr seit 1975 aufgetreten. Es kommen für eine Woche also immer 60.000 bis 70.000 Menschen in die Arena in Oakland. Wir können uns nicht einfach so dazu entschließen, diese Leute zu enttäuschen“, gab Cunningham doch damals tatsächlich gegenüber der Oakland Tribune zu Protokoll!

Der Feind in Gelb

„Tja, so sieht’s aus“, urteilte Jon Becker von mercurynews.com im Nachhinein über diesen Vorfall. „Kaum hatten die Warriors endlich die Lakers in der Pacific Division vom Thron gestoßen, nachdem sie in vier aufeinanderfolgenden Saisons hinter diesen den zweiten Platz belegt haben, und kaum hatten sie endlich die Siegesreihe der Lakers um den Western Confernce Titel unterbrochen, da stand ihnen auch schon der nächste in Gelb gekleidete Riese im Weg: Bibo.“

Augenscheinlich war selbst das Front Office der Warriors von deren plötzlichem Erfolg überrumpelt. Wie sonst sollte man sich erklären, warum man die wichtigsten Postseason-Termine nicht wenigstens aus reiner Vorsicht im Vorfeld hatte blocken lassen.

„Dies eine Respektlosigkeit zu nennen, wäre vielleicht ein bisschen hart. Aber wir haben damals alle gespürt, dass uns unsere eigene Organisation nicht zugetraut hat, dass wir so weit kommen würden“, sagte damals der Warriors Rookie Jamaal Wilkes gegenüber Fox Sports Radio. „Aber das hat uns auch motiviert. Wir haben das ganze Jahr über mit einem Chip auf unserer Schulter gespielt.“

Alles Murren über diese Judas-Aktion half nichts, die Warriors mussten einen neuen Austragungsort für ihre Finals-Matches finden. Schließlich beschlossen sie, diese in ihrem alten Zuhause, dem Cow Palace in Daly City auszutragen. Doch auch hier stießen die Warriors auf ungeahnte Schwierigkeiten: Sie mussten ihre Spiele um ein Karate-Turnier herum planen, das der Cow Palace ausrichten würde.

Niederlage trotz Heimvorteil

Nun musste dieser armselige Haufen von Underdogs die sich Warriors schimpften auch noch bei ihren Gegnern aus der Eastern Conference zu Kreuze kriechen. Sie mussten diesen bei der Entscheidung den Vortritt lassen, wie die ersten vier Spiele der Best-of-Seven-Serie zwischen den beiden Austragungsorten aufgeteilt werden sollten. Ihre Kontrahenten, die Washington Bullets, entschieden sich Game 1 und 4 bei sich zuhause auszurichten. Die Warriors würden so den Austragungsort für die beiden mittleren Partien stellen.

Obwohl die Bullets in der Eröffnungspartie den Heimvorteil auf ihrer Seite hatten, wurden sie am Ende 101:95 von den zu Unrecht unterschätzten Warriors geschlagen. Nun, da der Anfang einmal gemacht war, setzten sich die Warriors auch in allen drei weiteren Partien dieser Finalsserie durch und wurden so zum unerwarteten Champion der NBA Finals von 1975 – der Bibo-Fluch war gebrochen.

Foto: AFP

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