Die spektakuläre Rückkehr von Kia Nurse

Kia Nurse mit Ball in der Hand

Das kanadische Team war das Überraschungsteam dieses FIBA World Cups 2022. Unter ihnen war auch eine wahre WNBA-Ikone, Kia Nurse, die bei der Weltmeisterschaft ein spektakuläres Comeback feierte.

Obwohl die Kanadierinnen am Ende nur den vierten Platz abräumten und in ihrem Spiel um den dritten Platz im FIBA World Cup von Anfang an sehr zu kämpfen hatten, waren diese Spielerinnen doch für viele Zuschauer der Hingucker dieser Weltmeisterschaft. Am Ende schloss Team Kanada auf dem vierten Platz ab – die höchste Platzierung in einer FIBA-Weltmeisterschaft oder bei den Olympischen Spielen seit dem Bronzegewinn von 1986 (ebenfalls WM).

Obwohl man sich schließlich also gegen die australischen Gastgeberinnen geschlagen geben musste, bewiesen die Nordamerikanerinnen doch jede Menge Kampfgeist und bescherten ihren Fans das ein oder andere Highlight.

Kampfeswütige Veteraninnen, University-Prospects mit Stil und ein WOW-Comeback

So brillierten vor allem die Veteraninnen des Teams: Bridget Carleton wurde nach den Wettkämpfen beispielsweise in das First Team All-Tournament Team gewählt und erhielt somit eine Auszeichnung der Extraklasse. Shay Colley und Nirra Fields wussten mit ihrem ausgefeilten Pick-and-Roll-Spiel auf den Guard-Positionen zu begeistern. Kayla Alexander und Natalie Achonwa gaben teamintern den Ton an und die University of South Carolina Prospect Laeticia Amihere ließ in einigen Spielsituationen bereits ihre Chancen auf eine große Profikarriere durchblitzen.

Den wohl größten Wow-Effekt hatte bei dieser Basketball-WM jedoch das Comeback der WNBA-Legende Kia Nurse. Lange Zeit hatten die Fans auf die Rückkehr der 26-jährigen Point Guard warten müssen, nachdem sich diese in den 2021 WNBA Semi-Finals einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Ein wenig waren ihr die Strapazen dieser langwierigen Verletzung auch noch anzusehen, als sich Nurse im Rahmen des World Cups wieder auf das Parkett wagte. Die Vorsicht, das angeknackste Bein nicht zu sehr zu belasten, schien noch aus einigen ihrer Bewegungen zu sprechen.

Schon bald hatte sich die Guard jedoch schon wieder von diesen anfänglichen Strauchlern erholt und in den letzten fünf Spielen des Wettkampfes punktete sie im Schnitt wieder zweistellig mit einer durchschnittlichen Leistung von 13 Punkten, zudem trafen solide 45,8 % ihrer Würfe aus der Distanz ihr Ziel. Ihre Wurfqualitäten waren es auch, die sie 2019 noch zur All-Star-Auszeichnung im Team der New York Liberty gebracht hatten.

Fliegt Nurse in der Free Agency unter dem Radar?

Mit gerade einmal 26 Jahren wird die nichtsdestotrotz bereits sehr erfahrene Spielerin in den kommenden Seasons wohl die Blütezeit ihrer Karriere erreichen. Dennoch scheint momentan noch unklar zu sein, wohin es die Point Guard in der kommenden Saison verschlagen wird. Die Riege der Free Agency Spielerinnen ist dieses Jahr außergewöhnlich hochkarätig besetzt, sodass Nurse „ein wenig unter dem Radar fliegen könnte“, wie man auf der offiziellen Website der Liga mutmaßt.

Dass Nurse jedoch wieder fit zu sein scheint und dies im World Cup auf so spektakuläre Weise unter Beweis zu stellen wusste, könnte sich zugunsten der Perspektiven der 1,83 m großen Spielerin auswirken. Vor allem ihr bereits angedeutetes Talent als Dreipunkteschützin lassen die 26-Jährige aus dem Kreis exzellenter Basketballspielerinnen hervorstechen: Oftmals ist sie selbst für die gegnerischen Flügelspielerinnen zu schnell, aber gleichzeitig auch stark genug, um sich gegen die Guards durchzusetzen. Diese Fähigkeiten lassen sie an der Linie Räume für sich selbst und ihren legendären Wurf schaffen, selbst, wenn das Perimeter zu gut verteidigt zu sein scheint. 2019 und 2020 rangierte sie daher unter den Top 10 der Spielerinnen mit den meisten Free-Throw-Versuchen.

Welche Teams sich in der kommenden Saison für diese Qualitäten begeistern können und wer sich am Ende dann die Unterstützung von der Scharfschützin Nurse zusichern wird, wird sicher spannend zu beobachten sein. Wir vom Basketball-Magazin halten euch diesbezüglich auf dem Laufenden.

Foto: AFP

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.